Erster Stralsunder CSD


Gut gelaunt und begleitet von wummernden Bässen marschierten am Samstag zwischen 6 und 700 Menschen rund um die Stralsunder Altstadt. Mit der Demonstration von Angehörigen und Freunden der LGBTQIA* wollte man ein Zeichen setzen und der queeren Community zu mehr Sichtbarkeit in der öffentlichen Wahrnehmung verhelfen, denn Dating Apps sorgen in der Szene seit Jahren für einen deutlichen Rückzug in das Privatleben. Das "homosexuelle Leben" droht wieder etwas geheimes zu werden - und diesem Trend versuchen die Veranstalter etwas entgegen zu setzen.

Auch diese Demonstration sollte, getreu dem ersten CSD, ein Kampf für Toleranz und Akzeptanz von queeren Menschen sein. Denn noch immer erfahren viele Homosexuelle Anfeindungen und Ausgrenzungen in ihrem Alltag. Dies zeigt auch der kürzliche Angriff auf einen Transsexuellen mit Todesfolge beim CSD in Münster. Ein 25jähriger hatte die Beleidigung von 2 jungen Frauen mitbekommen und sich dazwischen gestellt. Auf diesen couragierten Schritt reagierten die Pöbler mit Schlägen und Tritten. Der 25-jährige ging schwer verletzt zu Boden und starb eine Woche später an den Folgen des Angriffs. Der Täter ist noch immer auf der Flucht.

Der Stralsunder Christopher Street Day zog um die Altstadt und pausierte nur vor dem Theater am Olof Palme Platz für eine Kundgebung. Der Oberbürgermeister der Stadt, Dr. Alexander Badrow und die SPD Bundestagsabgeordnete Anna Kassautzki hielten hier, von den Stufen des Kulturtempels, eine Ansprache an alle Teilnehmer.

Danach wurde der Aufzug in Richtung Neuer Markt fortgesetzt, wo neben einer Bühne und einer ganzen Reihe von Ständen ein buntes Programm noch bis in den Abend für gute Unterhaltung sorgte. Nach dem bejubelten Auftritt von Künstler und Schirmherr Maksim, durften mehrere Nachwuchskünstler ihr Talent unter Beweis stellen, bis zum Schluss dann die Dresdener DJane Lara Liqueur noch mal mit kräftigen Beats zum Tanzen animierte.


Impressionen von der Parade und die komplette Kundgebung vor dem Theater sind hier zu sehen