Schill-Tage in Stralsund


Hunderte Soldaten haben am Wochenende die Hansestadt Stralsund unter lautem Kanonendonner in Besitz genommen. Die Männer in den historischen Uniformen lieferten sich von den Weißen Brücken quer durch die Altstadt Schauwettkämpfe und begeisterten so zahlreiche Zaungäste.

Bei dem Spektakel handelte es sich um ein sogenanntes Reenactment. Bei dem eine Geschichte oder Begebenheit von den Akteuren nachgestellt wird. In diesem Falle, die letzten Tage des preußischen Majors Ferdinand von Schill, der sich im 18. Jahrhundert eigenmächtig mit einem Trupp Soldaten aufgemacht hatte um gegen den französischen Besatzer Napoleon zu kämpfen.

Schill gelangen vereinzelte, militärische Erfolge, jedoch handelte er wie gesagt eigenmächtig und verärgerte damit selbst die preußische Militärführung. Die vorrübergehende Befreiung der Hansestadt Stralsund geschah auch ohne die Zustimmung und Unterstützung der Bevölkerung.
Es dauerte auch nicht lange bis französische Truppen anrückten und nach Gefechten am Knieper und Kütertor in die Stadt einrückten und nach einigen Schusswechseln, dem Treiben Schills ein Ende setzten. Seiner Leiche wurde der Kopf abgetrennt um ihn als Beweis an König Jerome Bonaparte zu schicken.

Der Mut mit dem sich Schill gegen die Übermacht gestellt hat machte ihn letztendlich doch zum gefeierten Helden, an den alle zwei Jahre die Stralsunder Schützencompagnie mit diesem Schauspiel erinnern will.